Aufrüsten an Ostern

Gemeinsam mit meinem Vater will ich die Takamaka auf die große Fahrt vorbereiten und umbauen. Kaum ist das neue, kleinere Dinghi in Kiel abgeholt, werden schon die ersten Werkzeuge und Geräte aufs Boot gebracht. Die frisch lackierte Pinne montiert, die Windsteueranlage am Spiegel montiert, das alte Dinghi im Auto, alle Segel auf Deck – die Arbeit kann beginnen!

Axel widmet seine volle Aufmerksamkeit der Elektrik über dem Kartentisch. Das alte Funkgerät und die Schaltertafel kommen raus, ein neues Funkgerät und eine Schaltertafel mit Display müssen untergebracht und dabei der Schalter für die neu eingebaute Bilgepumpe versetzt werden. Parallel zu der neuen Verkabelung verlege ich neue Kabel für die LED Laterne im Mast, baue neue Batterien und einen Sinuswechselrichter ein, der 230 Volt Wechselstrom im ganzen Boot verspricht und finde neben den Batterien einen idealen Platz für die Wasserentsalzungsanlage, die schon bald eintreffen soll.
Erst als es dunkel wird, legen wir den Akkuschrauber zur Seite und freuen uns erschöpft über den Fortschritt des Tages. So stehen wir um 8 Uhr des Folgetages auf und beginnen, den Masten mit Alluminiumpolitur zu reinigen, die verspricht, dass sie Alluminium vor Sprödheit und Bruch schützt. Ich hoffe, dass wir ihr Versprechen nie auf die Probe stellen müssen und polliere zusammen mit Clarissa (einer Freundin die uns am Boot besucht) jede noch so kleine Stelle des Mastes. Während wir pollieren ist Axel schon wieder mit der Elektrik beschäftigt. Er bohrt fleißig Löcher in die Mastspitze und Montiert eine Runde, ca. 3 cm dicke LED-besetzte Platte darauf. Das neue Licht soll uns als Ankerlaterne in traumhaften Buchten und gleichzeitig als Dreifarbenlaterne zum segeln dienen. High-Tech für die Takamaka so finde ich und stelle die leckende Öllampe zur Seite.
Während Axel einen Laderegler für Windgenerator und Solarpanel einbaut verlegen Clarissa und ich fünf Kabel durch die Tiefen von Backskisten, Hundekoje und durch das Heck, wo sie durch zwei Stecker gehalten werden. Direkt neben den Steckern montieren wir die Halterung für den Masten des Windgenerators und bereiten das Solarpanel zur Montage vor. Ein neuer Namenszug kommt ans Heck des Bootes und auch der Heimathafen, nach über fünf Jahren mit Liegeplatz in Kappeln, wird korrigiert.
Dass wir am Ostersonntag keine Ostereier suchen und nichteinmal ein österliches Frühstück genießen, fällt uns allen kaum auf. Direkt nach dem Frühstück beginnt die Arbeit und es wird erneut geschraubt und gewerkelt. Axel überprüft den Termostat des Motors und wechselt das Öl, während Clarissa und ich die Schläuche für die Entsalzungsanlage verlegen und zahlreiche Löcher durch Wände, Metall und GFK bohren. Besonders auffällig bei allen Arbeiten und Bildern an Bord: Das perfekt aufgeräumte Boot!